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Himbeeren pflanzen und pflegen

Autorin:
Debora Heusser

Im Projekt #ALMA des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes (SBLV) geben Bäuerinnen und Landfrauen ihr wertvolles Wissen weiter.

Sie verraten ihre Tipps & Tricks zu den Themen Kochen, Garten, Gesundheit & Beauty, Upcycling und Haushalt.

Himbeeren gehören nebst Johannisbeeren und Heidelbeeren zu den ­beliebtesten Beerensträuchern in unseren Gärten. Wer darüber ­nachdenkt Himbeeren zu pflanzen findet schnell heraus, dass es zwei ­verschiedene Arten von Himbeeren gibt, die Sommerhimbeeren und die ­Herbst­himbeeren. Beide Arten eignen sich fürs Gartenbeet. Die Sommer­himbeeren haben einen zweijährigen Entwicklungszyklus. Sie tragen ihre Früchte an den im Vorjahr gebildeten Ruten. Diese Himbeeren sind im Juni/Juli erntereif. Die Ruten der Herbsthimbeeren dagegen bilden bereits im ersten Jahr von August bis Oktober Früchte.

Pflanzung

Die ideale Pflanzzeit für Himbeeren ist der Herbst. Auch im zeitigen Frühjahr ist eine Pflanzung möglich. Himbeerpflanzen erhält man im Fachhandel oder man kann Wurzelausläufer von bestehenden Himbeerstauden umpflanzen. Man sollte aber darauf achten, nur sortenechte, virusfreie Himbeeren mit starken Triebknospen zu verpflanzen. Himbeeren mögen einen humusreichen, lockeren und tiefgründigen Boden. Dieser darf leicht sauer sein. Schwere Böden, in denen sich leicht Staunässe bilden, sind für Himbeeren ungeeignet. Am neuen Standort der Himbeeren sollten zuvor keine Himbeeren oder Brombeeren kultiviert worden sein.

Vor der Pflanzung wird verrotteter Kompost in die Erde eingearbeitet. Die Wurzeln der Himbeeren trocknen schnell aus. Deshalb müssen sie gut
gewässert werden. Um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen, kann er mit einer Mulchschicht abgedeckt werden. Himbeeren werden meist in Reihen gepflanzt und brauchen eine Rankhilfe, an der sie aufgebunden werden können. Meist nutzt man dazu Pfähle, zwischen die Drähte gespannt werden. Da Herbsthimbeeren nur einjährig kultiviert werden, kann die Rankhilfe auch einfacher gestaltete werden wie beispielsweise eine waagrecht aufgehängte Baustahlmatte, durch die die Triebe hindurchwachsen.

Krankheiten und Schädlinge

Leider sind Himbeeren anfällig auf verschiedene Krankheiten. Meist sind diese auf falsche Pflege zurückzuführen. Viruskrankheiten wie das Himbeermosaik oder Pilzkrankheiten wie die Himbeerrutenkrankheit gehören zu den häufigsten Vertretern. Zur Vorbeugung verschiedenster Krankheiten gehört das regelmässige Auslichten und Schneiden der Triebe, sowie eine ausgewogene Nährstoff- und Wasserversorgung. Gängige Schädlinge sind der Himbeerkäfer, dessen Maden die Früchte befallen, Gallmücken, Spinnmilben und Blattläuse.

Pflege

Zur Düngung der Himbeeren kann im Frühjahr Kompost und Hornspäne oder ein organischer Beerendünger ausgebracht werden. Nach der Ernte der Sommerhimbeeren werden diese noch einmal mit Nährstoffen versorgt. Der Dünger darf immer nur oberflächlich eingearbeitet werden, um das flache Wurzelsystem der Himbeeren nicht zu verletzen.

Die neuen Ruten der Sommerhimbeeren werden ca. Ende Mai ausgedünnt. Pro Laufmeter entscheidet man sich für ca. zehn junge Triebe, die an der Rankhilfe aufgebunden werden. Die übrigen neuen Triebe werden bodeneben abgeschnitten. Nach der letzten Ernte der Sommerhimbeeren werden dann die alten, abgetragenen Ruten auch knapp über dem Boden abgeschnitten.

Auch bei Herbsthimbeeren werden die neuen Ruten im Frühjahr aus­gedünnt. Hier können ca. fünfzehn Ruten pro Laufmeter stehen gelassen werden. Diese werden nach ihrer Ernte im Herbst alle Bodeneben abgeschnitten. Die Wurzeln der Herbsthimbeeren werden
anschliessend mit Kompost und Mulch bedeckt. Das liefert ihnen Nährstoffe und schützt sie vor dem Austrocknen.

Ernte

Himbeeren sind erntereif, wenn sie sich leicht von ihrem inneren Zapfen abziehen lassen. Die schmackhaften, süssen Früchte sollten immer reif gepflückt werden, da sie nicht nachreifen. Ihre Lagerfähigkeit ist sehr begrenzt. Daher sollten Himbeeren frisch verzehrt oder möglichst bald verarbeitet werden.

TIPPS

  • Schneidet man bei neu gepflanzten Himbeeren die Ruten auf 20 – 30cm zurück, so fördert das die Rutenbildung im nächsten Jahr.
  • Da Himbeeren Ausläufer treiben, sollte je nach Standort an eine Wurzelsperre gedacht werden. Diese sollte mindestens 25cm tief sein.

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