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Erbsen pflanzen

Autorin:
Debora Heusser

Im Projekt #ALMA des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes (SBLV) geben Bäuerinnen und Landfrauen ihr wertvolles Wissen weiter.

Sie verraten ihre Tipps & Tricks zu den Themen Kochen, Garten, Gesundheit & Beauty, Upcycling und Haushalt.

Erbsen sind in allen Variationen ein beliebtes Gemüse. Sie enthalten Eiweiss und Mineralstoffe und sind Ballaststoffreich. Zudem sind sie einfach zu kultivieren und liefern schon früh im Gartenjahr eine reiche Ernte.

Anbau

Erbsen lieben einen feinkrümeligen und humusreichen Boden. Frühe Sorten können bereits im März ab Bodentemperaturen von 5-8°C in ca. 3cm tiefe Saatrillen im Abstand von 3-5cm gesät werden Ein Vlies schützt die Saat vor Vogelfrass und fördert die Keimung. Bei einer Pflanzengrösse von ungefähr 15cm wird dieses wieder entfernt. Es ist auch möglich, die Pflanzen in Töpfen vorzuziehen und später zu setzen.

Erbsen sind Kletterpflanzen. Sie erreichen je nach Sorte eine Höhe zwischen 40 bis 150cm. Als Rankhilfen eignen sich beispielsweise Hasel
oder Bambusstickel, ein Rankgitter, gespannte Schnüre oder Drähte oder ein Maschendrahtzaun. Am besten bringt man die Rankhilfen direkt bei der Saat bzw. vor dem Setzen der Jungpflanzen an, damit die kleinen
Pflänzchen später nicht beschädigt werden.

Es lohnt sich, die Jungpflanzen anzuhäufeln. Das fördert einerseits ihre Standfestigkeit und andererseits eine gute Wurzelbildung. Da Erbsen an ihren Seitenwurzeln Knöllchenbakterien bilden, die Stickstoff binden, kann davon auch noch die Folgekultur profitieren.

Erbsen selbst sind Schwachzehrer und brauchen meist keinen zusätzlichen Dünger. Auch giessen muss man sie nur bei sehr trockenen Verhältnissen.

Erbsen sind anfällig auf Mehltau, die Brennfleckenkrankheit und werden hin und wieder vom Erbsenwickler oder von Läusen befallen. Mit einer frühen Saat, einer mindestens dreijährigen Anbaupause, und guter Kontrolle kann vorgebeugt bzw. rechtzeitig reagiert werden. Nach etwa
12–14 Wochen werden die ersten Schoten erntereif sein. Erbsen werden mehlig und ihr Hülle fasrig, wenn sie überreif sind. Eine regelmässige Ernte von zarten Schoten bringt den grössten Genuss.

Ist die Ernte abgeschlossen können die Pflanzen, sofern sie gesund sind, direkt über dem Boden abgeschnitten werden, um den oben erwähnten Stickstoff möglichst im Boden zu belassen.

Variationen

Erbsen werden grob in vier Gruppen gegliedert: die Pal- oder Schalererbsen, Markerbsen, Kiefelerbsen und Knackerbsen.

Palerbsen

Die Palerbse hat grosse, glatte, runde Körner. Ihre Hülle wird nicht verzehrt. Die Erbsen sind sehr stärkereich, weshalb sie schnell mehlig
werden. Sie können frisch verzehrt werden, finden aber häufiger als Trockenerbsen Verwendung. Diese werden über Nacht in Wasser eingeweicht und anschliessend als Püree oder Suppe zubereitet.

Markerbsen

Die Markerbse ist die bekannteste der vier Gruppen. Sie wird uns im Laden meist als Tiefkühlvariante angeboten. Im Garten werden die Hülsen geerntet, sobald die Hülle prall gefüllt ist und sich die einzelnen Erbsen abzeichnen. Auch hier müssen die Erbsen aus der Schale gepult werden. Das ist zwar etwas aufwändig, kann aber ein richtiges Familienvergnügen werden.

Kiefelerbsen

Die Hülle der Kiefelerbse besitzt im Unterschied zu Mark- und Palerbsen keine Pergamentschicht, weshalb sie mitgegessen werden kann. Einzig die Fäden oben und unten an der Schote müssen abgezogen werden.
Kiefelerbsen auch Kefen genannt werden jung geerntet, also dann, wenn ihre Erbsen noch klein und flach sind. Die zarten, süsslichen Hülsen können sowohl roh, als auch gekocht verzehrt werden.
Nach meiner Erfahrung sind Kefen etwas anfälliger auf Mehltau als Mark- oder Knackerbsen.

Knackerbsen

Die Knackerbse ist wohl die unbekannteste der vier Varianten. Sie ist eine Kreuzung von Markerbse und Kiefelerbse und vereint deren Eigenschaften. Sie bildet runde, grosse Erbsen aus, die auch mitsamt der Schale verzehrt werden können und wie Kefen gerüstet werden. Ihre Erbsen schmecken etwas süsser als Markerbsen und ihre Schale ist fleischiger als diejenige der Kiefelerbse. Knackerbsen sollten bei der Ernte grün und knackig sein und gut ausgebildete Samen haben. Die Sortenauswahl der Knackerbsen ist klein, aber sie sind ertragsreich und mit Sicherheit ein Anbauexperiment wert!

TIPPS

  • Wer viele Vögel im Garten hat, sollte seine Erbsen mit einem Vogelschutznetz abdecken. Vor allem Spatzen lieben die Triebspitzen und fressen auch gerne Blätter von grösseren Pflanzen.
  • Werden Erbsen in Regenrinnen, oder ähnlichen langen, offenen Gefässen bereits auf den Endabstand vorgezogen, dann können sie in einem Rutsch in die gewünschte Reihe ins Beet gegeben werden.

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