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Erdflöhe

Autorin:
Debora Heusser

Im Projekt #ALMA des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes (SBLV) geben Bäuerinnen und Landfrauen ihr wertvolles Wissen weiter.

Sie verraten ihre Tipps & Tricks zu den Themen Kochen, Garten, Gesundheit & Beauty, Upcycling und Haushalt.

Wer kennt sie nicht, die kleinen, feinen Löcher an Rucola, Chinakohl, Radieschen und anderen Pflanzen. Ihr Verursacher ist der Erdfloh. Erdflöhe sind Käfer, die sich dank ihrer kräftigen Hinterbeine, flohartig hüpfend fortbewegen können. Sie werden 1,5 – 3mm gross. In unseren Gemüsegärten findet man vorwiegend zwei Arten des Erdflohs. Den blauschwarz oder dunkelgrün glänzenden Raps-Erdfloh, der Kreuzblütler wie Rettich und Kohlarten befällt und den Kartoffel-Erdfloh, der auf Nachtschattengewächsen wie Auberginen oder Kartoffeln zu finden ist und einen braunen Panzer mit gelben Längsstreifen hat.

Lebensweise

Sobald es wärmer wird, legen die Weibchen ihre Eier in den Boden oder an Pflanzen in Bodennähe. Nach knapp zwei Wochen schlüpfen die weissen Larven. Diese ernähren sich von Seitenwurzeln der Pflanzen. Dies beeinträchtigt die Pflanze meist nicht. Einzig bei Radieschen und Rettich können Frassspuren davon sichtbar sein. Im Frühsommer verpuppen sich die Larven. Von Juni bis August schlüpfen dann die Käfer. Diese fressen nun an der Blattoberfläche von Pflanzen mit dem typischen Fenster- oder Lochfrass Bild. Geschieht dies an jungen, noch nicht fest angewachsenen Pflanzen, so können diese absterben. Kräftigere Pflanzen überstehen den Befall mit Erdflöhen meist, sehen optisch aber nicht mehr grossartig aus.

Je nach Witterung können pro Jahr ein bis zwei Generationen Käfer entstehen. Sie überwintern im Boden, in Hecken oder unter Pflanzenresten, wie beispielsweise Mulch oder einer Gründüngung.

Vorbeugende Massnahmen

Den grössten Befall mit Erdflöhen stellt man im April und Mai bei trockenen, warmen Verhältnissen durch die überwinternden Käfer fest. Um Erdflöhen vorzubeugen, hilft es, ihnen ungünstige Lebensbedingungen anzubieten. Optimal für die Käfer sind trockene, warme Witterung, wenig Bewegung des Bodens und gute Nahrungsquellen.

Frühes Unkraut jäten und lockern des Bodens kann die überwinternde Population verkleinern, da die Käfer so nicht ausreichend Nahrung im Garten finden.

Regelmässiges giessen sowie eine Mulchschicht um die Pflanzen, die hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu speichern, mögen Erdflöhe ebenso wenig, wie regelmässiges Hacken, das die Larven beim Verpuppen im Boden stört.

Gut entwickelte, kräftige Jungpflanzen, die mit genügend Nährstoffen versorgt sind, wachsen zudem schneller über den kritischen Befallspunkt hinaus.

Ein engmaschiges Insektenschutznetz kann das Einwandern der Käfer verhindern. Sind die Pflanzen aber einmal befallen, ist dieses wirkungslos, da sich die Erdflöhe über den Boden ausbreiten werden.

Eine abwechslungsreiche Fruchtfolge und das Anlegen von Mischkulturen können auch mithelfen, die Schädlinge von unseren Pflanzen fernzuhalten. Spinat, Zwiebeln und Knoblauch haben beispielsweise eine abwehrende Wirkung auf Erdflöhe.

Bekämpfung

Erdflöhe sind nur schwer zu bekämpfen. Daher ist eine regelmässige Kontrolle der gefährdeten Setzlinge empfehlenswert, um schnell reagieren zu können. Bei leichtem Befall kann das Bestäuben der Blätter mit Gesteinsmehl den Käfern den Appetit verderben.

Auch das Besprühen der Pflanzen mit einem Sud aus Zwiebeln, Knoblauch, Rainfarn oder Wermut zeigt gute Wirkung. Diese Behandlungen müssen regelmässig und insbesondere nach Starkregen wiederholt werden.

Weiter können die natürlichen Feinde des Erdflohs wie beispielsweise Schlupfwespen, Raub- und Laubkäfer, Spitzmäuse oder Igel im Garten gezielt gefördert werden.

TIPPS

  • Zum dosierten Bestäuben der Pflanzen mit Gesteinsmehl kann eine alte Socke oder ein Sieb verwendet werden. Dazu das Gesteinsmehl in die Socke oder das Sieb füllen und beim Ausbringen an den gewünschten Stellen an die Socke oder das Sieb klopfen.
  • Das regelmässige Giessen mit Sud aus Rainfarn, Zwiebeln, Knoblauch oder Wermut kann auch als vorbeugende Massnahme dienen.

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