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SRF 10vor10 | 09.05.2022

Standpunkt zum SRF-10vor10-Beitrag «Bäuerinnen sehen grossen Reformbedarf bei ihrer Schulung»

2022.05.12_SRF 10vor10_Standpunkt zum Beitrag_Bäuerinnen sehen grossen Reformbedarf bei ihrer Schulung

Die Bildung Bäuerin FA/bäuerlicher Haushaltleiter steht sowohl Männern als auch Frauen offen. Sie ist eine der verschiedenen Bildungsmöglichkeiten im Bereich der Landwirtschaft. In dieser vielseitigen Ausbildung kann ein breites, praxisorientiertes Fachwissen angeeignet werden.
In den Pflichtmodulen werden Themen wie Landwirtschaftliches Recht, Landwirtschaftliche Buchhaltung, Landwirtschaftliche Betriebslehre, Ökologie, Haushalt-Personal- und Zeitmanagement, Ernährung, Effizienz, Rationalisierung, Sicherheit und Kommunikation behandelt. Mit den Wahlmodulen erwerben die Kandidatinnen und Kandidaten Kenntnisse in spezifischen Bereichen wie unter anderem in Tierhaltung, Ackerbau, Direktvermarktung oder Agrotourismus. Wie andere höhere Ausbildungen wird sie regelmässig einer Revision unterzogen, was in Kürze geschehen wird.
Wer sich in einem landwirtschaftlichen Betrieb engagieren möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Ausbildungen, unter anderem: EFZ Landwirtin/Landwirt oder Bildung Bäuerin FA/bäuerlicher Haushaltleiter. Die erste ist eine Grundbildung (mit einem Lehrbetrieb, als dreijährige Vollzeitlehre oder als berufsbegleitende Nachholbildung), die zweite ist eine höhere Ausbildung, die in modularer Form berufsbegleitend absolviert wird (mit zwei Jahren Praxis in einem landwirtschaftlichen Haushalt). Zudem stehen weitere modulare, berufsbegleitende Zweitausbildungen zur Wahl. Ihre Inhalte und Ziele sind definiert und ergänzen sich gegenseitig.

Gleichberechtigung bedeutet für den SBLV, dass Frau und Mann selbstbestimmt die Ausbildung aus dem Berufsfeld Landwirtschaft wählen, die sie für die persönliche und betriebliche Situation als wichtig und passend erachten. Gleichberechtigung bedeutet aber auch, dass im System Familienbetrieb die Tätigkeiten «drinnen und draussen» als gleichwertig erachtet werden. Wie in jedem Unternehmen stellt sich auch auf dem Landwirtschaftsbetrieb die Frage, wer welchen Unternehmensbereich bewirtschaften und wer sich in welchem Bereich spezifisch weiterbilden möchte, um seinen Verantwortungsbereich professionell und wirtschaftlich erfüllen zu können. In der Gesellschaft wie auf den Landwirtschaftsbetrieben ist die Hauswirtschaft ein wichtiger Betriebszweig, der leider oft verkannt und unterschätzt wird. Sollte die Hauswirtschaft, wie z.B. das Haushaltsmanagement, die Verpflegung, Reinigung outgesourct und somit extern eingekauft werden, wird der monetäre Wert der Hauswirtschaft sichtbar.

Der SBLV wird sich weiterhin für den Erhalt und die Stärkung der Praxiskompetenzen, für eine zeitgemässe Bildung Bäuerin sowie für eine bessere Anerkennung der Hauswirtschaft einsetzen.